Sanierung und Erweiterung
Hallensportgebäude, Balzers
Seit den 1960er Jahren gab es intensive Planungen für ein neues Schulzentrum in der Gemeinde Balzers. Der 1975 eröffnete Campus umfasst Neubauten für die Primarschule Gnetsch, die im Auftrag des Landes errichtete Realschule und ein grosszügiges Hallensportgebäude, das im Erdgeschoss ein Hallenbad und darüber eine Dreifachturnhalle beherbergt. Die Gebäude von Primar- und Realschule sind in den letzten Jahren bereits erfolgreich instandgesetzt worden, als letzte Etappe stand die Sanierung des Hallensportgebäudes an, die wir im Anschluss an einen im Jahre 2013 gewonnenen Studienauftrag planen und ausführen konnten.
Eine vorausgehende Zustandsanalyse hatte einen Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen ergeben, insbesondere bei der ungenügend gedämmten Gebäudehülle und dem Ersatz des Fussbodenbelags der Turnhalle. Als zusätzliche Punkte bei der anstehenden Sanierung kristallisierten sich die weitgehende Erneuerung der Haustechnik– und Brandschutzanlagen, die unumgängliche Entfernung von Schadstoffen und die Ertüchtigung der Erdbebenstatik heraus. Die nachfolgenden Machbarkeitsstudien hatten auch Anpassungen aufgrund betrieblicher und baurechtlicher Punkte als notwendig erscheinen lassen – z.B. die Einrichtung eines zusätzlichen Fluchtweges oder den Einbau von neuen Besuchertoiletten. Von den Nutzern und den Vereinen kamen zusätzliche Inputs, so unter anderem der Wunsch nach einer Vergrösserung der bestehenden Geräteräume und nach einer Befensterung der Turnhalle, um zukünftig Blickbeziehungen nach aussen zu ermöglichen.
Zur Verbesserung der energetischen Bilanz wurde eine zusätzliche Isolationsschicht aussen auf die alten Fassaden aufgebracht. Wir haben das leicht vergrösserte Gebäudevolumen dazu genutzt, das äussere Erscheinungsbild etwas zu beruhigen, wobei die wesentlichen volumetrischen Staffelungen des Altbaus ablesbar bleiben. Eine neue Haupterschliessung mit Treppe und Lift gewährleistet eine verstärkte räumliche Transparenz zwischen den beiden Eingangsbereichen von Süden und von Norden her. Gleichzeitig können sämtliche unterschiedlichen Niveaus miteinander verbunden und ein behindertengerechter Übergang zu den anderen Schulgebäuden ermöglicht werden. Die neue, mit grauer Vorbewitterungslasur behandelte Holzfassade sucht den Dialog zu der Realschule, mit ihrer Farbe und der Art ihrer Fügung erinnert sie an die ursprüngliche Betonfassade mit der für die 70er Jahre typischen Bretterschalung.
Das bestehende Sporthallengebäude ist im Grundriss auf einem strengen Raster aufgebaut, den wir auch zukünftig in den Fassaden abbilden wollten, wobei strategisch gesetzte Fensteröffnungen zwischen innen und aussen vermitteln. Die neu erstellten Gebäudeteile längs der Westfassade und rings um das Haupttreppenhaus bilden zwischen den neuen Fassaden und dem ursprünglichen Baukörper einen Puffer, der dank seiner kleinteiligen, vom Altbau abgeleiteten Rasterung Altes und Neues, Inneres und Äusseres miteinander verknüpft. Wände und Decken sind beim Neubau, anders als beim Altbau, als schalungsglatter Sichtbeton ausgeführt, wobei die Wände einschliesslich der reliefgebenden Lisenen in Ortbetonbauweise, die Decken dagegen mittels vorfabrizierter Elementdecken erstellt wurden.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass das als gemeinsames Projekt entstandene Schulhausareal auch zukünftig als ein Gebäudeensemble erlebt werden kann. Wie auch schon in den 70er Jahren, so gibt es zwischen den beiden dominierenden Einheiten – der Realschule und dem Hallensportgebäude – ein ambivalentes Verhältnis von Individualität und verwandtschaftlicher Nähe. Obwohl volumetrisch im Verhältnis zum ursprünglichen Bestand etwas vergrössert, sorgen die fein strukturierten Holzfassaden des sanierten Objektes für ein Mehr an Filigranität und Leichtigkeit.
Projektstatus:
Realisiert, 2014 – 2016
Studienauftrag (1. Rang), 2013
Fotos:
Till Schuster
Seit den 1960er Jahren gab es intensive Planungen für ein neues Schulzentrum in der Gemeinde Balzers. Der 1975 eröffnete Campus umfasst Neubauten für die Primarschule Gnetsch, die im Auftrag des Landes errichtete Realschule und ein grosszügiges Hallensportgebäude, das im Erdgeschoss ein Hallenbad und darüber eine Dreifachturnhalle beherbergt. Die Gebäude von Primar- und Realschule sind in den letzten Jahren bereits erfolgreich instandgesetzt worden, als letzte Etappe stand die Sanierung des Hallensportgebäudes an, die wir im Anschluss an einen im Jahre 2013 gewonnenen Studienauftrag planen und ausführen konnten.
Eine vorausgehende Zustandsanalyse hatte einen Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen ergeben, insbesondere bei der ungenügend gedämmten Gebäudehülle und dem Ersatz des Fussbodenbelags der Turnhalle. Als zusätzliche Punkte bei der anstehenden Sanierung kristallisierten sich die weitgehende Erneuerung der Haustechnik– und Brandschutzanlagen, die unumgängliche Entfernung von Schadstoffen und die Ertüchtigung der Erdbebenstatik heraus. Die nachfolgenden Machbarkeitsstudien hatten auch Anpassungen aufgrund betrieblicher und baurechtlicher Punkte als notwendig erscheinen lassen – z.B. die Einrichtung eines zusätzlichen Fluchtweges oder den Einbau von neuen Besuchertoiletten. Von den Nutzern und den Vereinen kamen zusätzliche Inputs, so unter anderem der Wunsch nach einer Vergrösserung der bestehenden Geräteräume und nach einer Befensterung der Turnhalle, um zukünftig Blickbeziehungen nach aussen zu ermöglichen.
Zur Verbesserung der energetischen Bilanz wurde eine zusätzliche Isolationsschicht aussen auf die alten Fassaden aufgebracht. Wir haben das leicht vergrösserte Gebäudevolumen dazu genutzt, das äussere Erscheinungsbild etwas zu beruhigen, wobei die wesentlichen volumetrischen Staffelungen des Altbaus ablesbar bleiben. Eine neue Haupterschliessung mit Treppe und Lift gewährleistet eine verstärkte räumliche Transparenz zwischen den beiden Eingangsbereichen von Süden und von Norden her. Gleichzeitig können sämtliche unterschiedlichen Niveaus miteinander verbunden und ein behindertengerechter Übergang zu den anderen Schulgebäuden ermöglicht werden. Die neue, mit grauer Vorbewitterungslasur behandelte Holzfassade sucht den Dialog zu der Realschule, mit ihrer Farbe und der Art ihrer Fügung erinnert sie an die ursprüngliche Betonfassade mit der für die 70er Jahre typischen Bretterschalung.
Das bestehende Sporthallengebäude ist im Grundriss auf einem strengen Raster aufgebaut, den wir auch zukünftig in den Fassaden abbilden wollten, wobei strategisch gesetzte Fensteröffnungen zwischen innen und aussen vermitteln. Die neu erstellten Gebäudeteile längs der Westfassade und rings um das Haupttreppenhaus bilden zwischen den neuen Fassaden und dem ursprünglichen Baukörper einen Puffer, der dank seiner kleinteiligen, vom Altbau abgeleiteten Rasterung Altes und Neues, Inneres und Äusseres miteinander verknüpft. Wände und Decken sind beim Neubau, anders als beim Altbau, als schalungsglatter Sichtbeton ausgeführt, wobei die Wände einschliesslich der reliefgebenden Lisenen in Ortbetonbauweise, die Decken dagegen mittels vorfabrizierter Elementdecken erstellt wurden.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass das als gemeinsames Projekt entstandene Schulhausareal auch zukünftig als ein Gebäudeensemble erlebt werden kann. Wie auch schon in den 70er Jahren, so gibt es zwischen den beiden dominierenden Einheiten – der Realschule und dem Hallensportgebäude – ein ambivalentes Verhältnis von Individualität und verwandtschaftlicher Nähe. Obwohl volumetrisch im Verhältnis zum ursprünglichen Bestand etwas vergrössert, sorgen die fein strukturierten Holzfassaden des sanierten Objektes für ein Mehr an Filigranität und Leichtigkeit.
Projektstatus:
Realisiert, 2014 – 2016
Studienauftrag (1. Rang), 2013
Fotos:
Till Schuster